Richard Harris
Geboren am 01.10.1930 in Irland
An seinen Brustmuskeln in die Höhe eines Tipis gezogen, wurde der Ire Richard Harris (geb. 1930) in dem Western "Ein Mann, den sie Pferd nannten", endgültig zum Star. Davor hatte der vom Theater kommende Schauspieler in europäischen und amerikanischen Film gleichermaßen rebellische, kraftvolle und zornige Charaktere verkörpert (u.a. "Lockender Lorbeer", "Die Meuterei auf der Bounty", "Camelot"). Harris' ungestümes, rauhbeiniges Naturell fand Stoff in historischen Filmen ("Cromwell") wie in Bibelfilmen, in denen er 1964 in John Hustons "Die Bibel" als Kain, der Abel (Franco Nero) erschlägt, ebenso zu sehen war, wie Jahrzehnte später als Patriarch "Abraham" in der Reihe der TV-Produktionen zur Bibel.
Im Kunstkino (Antonionis "Die rote Wüste") war Harris weniger zu Hause, seine Domäne sind Action-Filme, ob Kriegsfilm, Söldnerepos, Western (Sam Peckinpahs "Sierra Chariba", "Ein Mann in der Wildnis", die beiden Fortsetzungen des "Pferd"-Films), Agentenfilm ("Cassandra Crossing") oder Katastrophenfilm ("Orca - Der Killerwal"). Harris war in Clint Eastwoods Meisterwestern "Erbarmungslos" der Revolvermann, der von Gene Hackman als sadistischer Sheriff gedemütigt wird. "Bloomfield", seine einzige Regiearbeit mit Romy Schneider, an deren Seite er einen alternden Fußballer spielte, fand wenig Beachtung.
Durch seine Rolle des Professor Dumbledores in zwei Harry-Potter-Verfilmungen wurde der Schauspieler nach der Jahrtausendwende auch einem jüngeren Publikum bekannt.
Harris, der ein ähnlich turbulentes Privatleben führte wie Oliver Reed und Richard Burton, veröffentlichte 1982 einen Roman und hatte 1968 als Sänger mit dem Song "MacArthur Park" einen Hit in den Charts. 2000 gewann Richard Harris den Europäischen Filmpreis für sein Lebenswerk.