Judith Judith Engel
Deutsche Schauspielerin. Blond, blass, mit so skeptischem wie versponnenem Blick und in Rollen scheinbarer Hilflosigkeit, hat sich Judith Engel auf deutschen Bühnen durchgesetzt und ist mit renommierten Preisen ausgezeichnet worden, bevor sie 2003 ihre erste TV-Hauptrolle ("Tatort: Der schwarze Troll") und ihre erste Kino-Hauptrolle ("Milchwald") spielte. Theaterbeobachter loben ihre leise schwebenden Sätze, die spannungsvolle Stille, die sie zaubern kann, und die ambivalenten Deutungen, die ihre Sätze zulassen.
Judith Engels erste Kinohauptrolle war die der jungen Mutter, die ihre Kinder in Christoph Hochhäuslers moderner Hänsel-und-Gretel-Version "Milchwald" an der polnischen Grenze aussetzt. Für Hochhäuser war sie in "Jagdhunde" (2007) Tante Jana, die ihrer Schwester (Ulrike Krumbiegel) den Mann (Josef Hader) ausspannt. Sie spielte mehrfach unter der Regie von Matthias Glasner: In "Die fremde Frau" (TV 2003) als Gattin von Ulrich Tukur, im Vergewaltigungsdrama "Der freie Wille" (2006, mit Jürgen Vogel) und in "Eine gute Mutter" (TV 2007, mit Barbara Auer).
Judith Engel wurde 1969 in Potsdam geboren, studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und erhielt 1991 ihre erste Theaterrolle. Sie trat 1994-2000 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 2000-2004 am Zürcher Schauspielhaus auf und ist seit 2004 festes Mitglied der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin. Engel spielte in klassischen und modernen Rollen unter der Regie von Peter Zadek, Christoph Marthaler, Falk Richter und Marius von Mayenburg.
Im Fernsehen hatte Engel eine kleine Rolle in Dieter Wedels Mehrteiler "Der Schattenmann" (1996) und wurde in den Krimi-Reihen "Doppelter Einsatz", "Das Duo", "Stubbe", "Der Elefant", "Bella Block" und "Adelheid und ihre Mörder" besetzt. In Vanessa Jopps "Tatort: Der schwarze Troll" erregte sie 2003 als Mörderin ihres Mannes Aufmerksamkeit. In "Fair Trade" (2006) will sie mit Partner Barnaby Metschurat in Gibraltar ein Kind aus Afrika adoptieren. 2007 ist sie Ärztin in Emily Atefs "MutterLiebe" und spielt in Roland Suso Richters "Mogadischu", Drama über die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut.
Judith Engel wurde von Theater heute 1994 als Nachwuchsschauspielerin des Jahres und 2001 als Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet. Sie erhielt den Boy-Gobert-Preis (1997) und für "Bash" von Neil LaBute (Regie: Peter Zadek) 2001 den Nestroy-Preis der Stadt Wien und 2002 den Gertrud-Eysoldt-Ring.
Judith Engel lebt in Berlin.